Von der Talsperre ins Wasserwerk
Drei Trinkwasserschutzzonen unterstützen, dass die günstigen von der Natur gegebenen Voraussetzungen für die einzige Trinkwassertalsperre in Baden-Württemberg im Einzugsgebiet sichergestellt werden. Die Wege der Talsperre sind für Kraftfahrzeuge nicht zugelassen und auf der Seefläche dürfen keine Freizeitaktivitäten wie Angeln, Baden, Boot fahren etc. stattfinden. Durch diese guten Voraussetzungen erhält man Rohwasser höchster Güte.
Drei große Zuflüsse (Kleine Kinzig, Huttenbächle, Teufelsbächle) sowie zahllose kleinere und größere Quellen speisen die Talsperre Kleine Kinzig. In einem Jahr kann der Zufluss in die Talsperre bis zu 20 Mio. m³ Wasser betragen. Insbesondere die wasserreichen Wintermonate können bis zu 70 % des jährlichen Zulaufs einbringen.
Für Naturliebhaber ist die Talsperre Kleine Kinzig immer wieder ein beliebtes Wander- und Erholungsziel.
Vom Rohwasser zum Trinkwasser
Im Wasserwerk unterhalb der Talsperre wird das Wasser zu Trinkwasser aufbereitet. Dazu wird das Rohwasser über den Entnahmeturm entnommen. Man hat dabei die Möglichkeit aus acht verschiedenen Tiefen die beste Rohwasserqualität auszuwählen.
Über eine mit Talsperrendruck betriebene biologische Zweischichtfiltration (Kohle, Sand) wird das entnommene Wasser vorgereinigt (Vorreinigung) und zur Stromerzeugung über Turbinen geleitet.
Die Teilstromaufhärtung im "Reinerzauer Verfahren" bewirkt eine erste Aufhärtung des sehr weichen Talsperrenwassers auf ca. 2° dH.
Durch aktivierten Sauerstoff (Ozonung) findet eine Mikroflockung und Inaktivierung von Mikroorganismen statt.
Eine Zusammenlagerung der Wasserinhaltsstoffe zu größeren Teilchen wird über eine Flockung erreicht. In der folgenden Mehrschichtfiltration (Kohle, Sand) werden die ausgebildeten Flocken abgetrennt.
Das Wasser durchläuft eine abschließende Aufhärtungsstufe (Calciumcarbonat), die der Restentsäuerung und der Stabilisierung des Wassers auf 3,5° dH dient.
Nach abschließender Desinfektion fließt das Wasser in die beiden Trinkwasserkammern. Von hier fließt das Trinkwasser über Rohre und Pumpwerke zu den Verbandsmitgliedern des Zweckverbandes.
Schema der Verfahrenstechnik der Wasserversorgung Kleine Kinzig
Vom Wasserwerk zu den Verbandsmitgliedern
Das aufbereitete Trinkwasser (ca. 6.000.000 m³/Jahr) wird über unser ca. 220 km langes Leitungsnetz in unserem Verbandsgebiet (Übersicht) verteilt. Vom Wasserwerk in Alpirsbach-Reinerzau aus (542 müNN) wird das Trinkwasser in den „Nordstrang“ gepumpt (bis zu ca. 950 müNN), während es in den „Weststrang“ im eigenen Gefälle in das Kinzigtal geleitet wird (bis ca. 200 müNN).
Für die Zwischenspeicherung des Trinkwassers sind im gesamten Verbandsgebiet 61 Hochbehälter vorhanden. Aus diesen Hochbehältern wird das Trinkwasser von unseren Verbandsmitgliedern an rd. 350.000 Einwohner geliefert.
So rein ist unser Wasser
Um für den Menschen ein Trinkwasser von bester Qualität zu erreichen, wurde beim Zweckverband Wasserversorgung Kleine Kinzig schon bei der Planung des Trinkwasserspeichers darauf geachtet, dass die natürlichen Gegebenheiten ideal sind.
Durch stetige Optimierungsmaßnahmen ist die mehrstufige Aufbereitungsanlage der WKK entstanden.
An der Weiterentwicklung der Aufbereitungsanlage waren kompetente Ingenieurbüros, die Fachkräfte der WKK und hauptsächlich das Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe beteiligt.
Die Untersuchungen des Rohwassers durch das Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe, nach der EG-Richtlinie 75/440/EWG bestätigen die hohe Güte mit Einstufung in die Kategorie A1.
Das Betriebslabor der WKK hat ein Überwachungskonzept entwickelt, das Auskunft über die aktuellen Zustände in den Zuflüssen, in der Talsperre, im Wasserwerk und im Verbandsgebiet gibt.
Durch dieses Multi-Barrieren-System wird ein Trinkwasser von höchster Güte möglich.
Übersichten über die Wasserqualität